Psychologie des Grundeinkommens: Warum so leidenschaftlich übers Grundeinkommen gestritten wird
Posted on January 25, 2023
Aktion zum bedingungslosen Grundeinkommen vor dem Reichstag in Berlin. (Im Bild Michael Bohmeyer, Initiator von Mein Grundeinkommen)
Bild: imago images
Viele Menschen sind unmotiviert und lustlos im Job. Doch das liegt nicht daran, dass sie per se faul sind. Oft hat das mit Geld zu tun – und damit, dass Aufgaben und Arbeitnehmer überhaupt nicht zusammenpassen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte das ändern.
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Die eine weiß schon in der Mittelstufe, dass sie einmal Menschen aufschneiden und damit Leben retten will. Der andere merkt im planlos begonnenen BWL-Studium, dass er auf Zahlen steht und Richtung Buchhaltung geht. Der nächsten dämmert mit 45: Das, was ich da 20 Jahre lang gemacht habe, entspricht mir überhaupt nicht. Schränkt mich ein. Langweilt mich.
Ob Menschen „die richtige Passung“ gefunden haben, ist für ihre Zufriedenheit entscheidend. So formuliert es der Personalchef eines großen deutschen Konzerns: „Jeder hat ein Talent, aber welches ist meines?“ Menschen, die diese Frage für sich beantworten können, seien geistig und physisch gesünder, sagt der Personaler.
Das Problem: Offenbar wissen viele Deutsche die Antwort darauf nicht. Aktuelle Umfragen zeigen, dass sie häufig unmotiviert und antriebslos sind. Das hat auch viel mit Geld zu tun: Die Befragten machen sich aufgrund der multiplen Krisen des Jahres 2022 finanzielle Sorgen oder finden schlicht, sie seien zu schlecht bezahlt. Aber eben nicht nur: Wer einer Tätigkeit nachgeht, die ihn erfüllt, tut dies gerne. Wer nur um des Überlebens willen arbeitet, plagt sich.