Bedingungsloses Grundeinkommen: Neue Berechnung: So wäre das Grundeinkommen doch finanzierbar
Posted on September 12, 2023
, aktualisiert 30. August 2023, 09:04 Uhr
Bild: imago images
Und wie sieht Ihr Grundeinkommen aus? Eine neue Simulation soll zeigen, wie sich das Prinzip „Geld für alle“ finanzieren ließe. Die Initiatoren wehren sich damit auch gegen den Vorwurf, ein Grundeinkommen sei bloß ein warmer Geldregen.
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Lust auf einen Jobwechsel, eine längere Weiterbildung, gar einen beruflichen Neustart? Das scheitert oft am Geld – und bremst motivierte Beschäftigte, sich weiterzuentwickeln. Ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) könnte helfen. So zumindest lautet ein beliebtes Argument von Befürwortern des BGE. Kritiker befürchten hingegen, dass Menschen mit einem Grundeinkommen doch kaum motiviert seien, überhaupt zu arbeiten.
Um mehr Fakten in die Debatte ums Grundeinkommen zu bringen, läuft seit einigen Jahren ein Experiment von Mein Grundeinkommen e.V.: Die Initiative vergibt an 122 Personen drei Jahre lang ein Grundeinkommen von 1200 Euro. Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und weitere Forscher begleiten den Versuch, messen sogar Stress bei den Teilnehmenden.
Eine zentrale Frage klärt das Experiment nicht: Wie und ob ein Grundeinkommen finanzierbar wäre. Denn ein Ende 2021 veröffentlichtes Gutachten des wissenschaftlichen Beirats im Bundesfinanzministerium kam zu einem deutlichen Fazit: Die Finanzierung ist nicht umsetzbar. Andere Ökonomen, wie beispielsweise Thomas Straubhaar, Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg und Autor des Buchs „Grundeinkommen jetzt!“, halten dagegen. So schrieb Straubhaar in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche: Ein Großteil des Streits für oder gegen ein Grundeinkommen drehe sich um (Um-)Verteilungseffekte – es gehe gar nicht darum, ob ein Grundeinkommen finanzierbar ist, „das ist es in jedem Falle immer und zwar ohne höhere Steuerlasten für die Bevölkerung.“