Grund für den Einbruch sind der schwächelnde Handel mit China und die deutsche Konjunktur. Die Prognosen für 2023 bleiben weiterhin unsicher.
Eine Prognose für 2023 traut sich der Verein Hafen Hamburg Marketing weiterhin nicht zu.
Bild: IMAGO/Hanno Bode
Der schwächelnde Handel mit China und die maue Konjunktur in Deutschland haben den Container-Umschlag im Hamburger Hafen stark schrumpfen lassen. Im ersten Halbjahr wurden mit 3,8 Millionen Standardcontainern (TEU) 11,7 Prozent weniger Stahlboxen über die Kaimauern der Hansestadt gehievt als im Vorjahr, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing am Mittwoch mitteilte.
Damit ging der Containerumschlag in Deutschlands größtem Hafen stärker zurück als in den führenden Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen. Die Häfen in Bremen und Bremerhaven schlugen sogar gut 15 Prozent weniger Container um.
Am stärksten war der Rückgang im Verkehr mit China, dem größten Handelspartner der Hamburger. Hier schrumpfte die Containerzahl um fast ein Fünftel auf 1,1 Millionen TEU. Auf Platz zwei folgten unverändert die USA mit einer Zunahme des Containerumschlags um 7,4 Prozent auf 313.000 Einheiten. Der Handel mit Indien legte in der ersten Jahreshälfte um 9,3 Prozent zu, war mit 99.000 Einheiten aber noch vergleichsweise gering. Auch der Handel mit Japan und Thailand stieg.
Insgesamt sank der Seegüterumschlag in Hamburg im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf 58,2 Millionen Tonnen. Eine Prognose für 2023 traut sich der Verein Hafen Hamburg Marketing weiterhin nicht zu. Die herausfordernden wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen ließen konkrete Voraussagen nicht zu. „Wir gehen davon aus, dass zumindest der leicht positive Trend des zweiten Quartals weiter anhält“, erklärte Vorstand Axel Mattern.
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